Leserbrief vom 14.11.2025 – Michael Arnold, Kantonsrat FDP, Zug

Leserbrief vom 14.11.2025 – Michael Arnold, Kantonsrat FDP, Zug

14. November 2025

Der Kanton Zug steht finanziell auf einer soliden Basis. Seit Jahren erzielt er Überschüsse von über 300 Millionen Franken, und das Eigenkapital nähert sich bald der Marke von drei Milliarden. Diese komfortable Ausgangslage erlaubt es, mit Augenmass und Verantwortung über gezielte Entlastungen und Investitionen in die Zukunft zu entscheiden.

Die Vorlage sieht eine befristete Senkung des Kantonssteuerfusses von 82 % auf 78 % für die Jahre 2026–2029 vor. Nach Jahren hoher Überschüsse ist es konsequent, den Steuerfuss wieder temporär und massvoll zu senken. Die Massnahme betrifft sowohl natürliche als auch juristische Personen. Gleichzeitig wird auch der Mittelstand punktuell zusätzlich entlastet. So werden die Abzüge für Krankenkassenprämien erhöht, um der Kostenentwicklung Rechnung zu tragen, und der Rentnerabzug verbessert die finanzielle Situation älterer Menschen. Dieses ausgewogene Paket kommt also auch Familien sowie Rentnerinnen und Rentnern zugute.

Die Behauptung, die Steuersenkung verschärfe den Wohnraummangel oder diene nur den «Gutbetuchten», greift zu kurz. Zug investiert bereits massiv in Entlastungen und soziale Leistungen. So übernimmt Er 99 % der stationären Behandlungskosten für die Jahre 2026 und 2027, beteiligt sich umfassend an der externen Kinderbetreuung, finanziert umfangreiche Prämienverbilligungen und plant Investitionen von 170 Millionen Franken in die Wasserinfrastruktur der Zuger Gemeinden.
Diese Massnahmen zeigen, dass Zug eine solide und solidarische Finanzpolitik betreibt und die Steuersenkung nur ein gezielter, verantwortungsvoller Bestandteil dieses Gesamtpakets ist.

Gerade deshalb wirkt es widersprüchlich, wenn aus denselben politischen Lagern, die all diese umfangreichen Umverteilungsprogramme ausdrücklich unterstützt und gefordert haben, nun Kritik an der moderaten Steuersenkung laut wird. Nach ihrer Logik müsste man konsequenterweise auch diese Umverteilungsübungen
über mehrere hundert Millionen Franken ablehnen. Offenbar will man also umverteilen, aber keine direkte Entlastung jener zulassen, die mit ihren Steuern diese Solidarität überhaupt erst ermöglichen.

Das neunte Steuerpaket ist aus den genannten Gründen kein «Steuergeschenk», sondern der logische letzte Schritt einer ausgewogenen Gesamtstrategie. Der Kanton hat in den letzten Jahren seine Hausaufgaben gemacht. Nun dürfen auch die Steuerzahler etwas davon haben. Es wäre schade, wenn diese Massnahmen gegeneinander ausgespielt würden. Stimmen auch Sie am 30. November dem neunten Steuerpaket zu.

Michael Arnold, Kantonsrat FDP, Zug

 

Leserbrief vom 14.11.2025 – Michael Arnold, Kantonsrat FDP, Zug
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