Leserbrief vom 07.11.25 – Flurin Grond, Kantonsrat FDP, Neuheim

7. November 2025

Am 30. November stimmen wir in Zug unter anderem über das Gesetz für Standortentwicklung GSE und das 9. Steuerrevisionspaket ab. Beide verdienen ein klares Ja. Grundsätzlich gilt: Einfache, niedrige und damit wettbewerbsfähige Steuern fördern Innovation, Wohlstand und Sicherheit für alle. Dieses Erfolgsmodell hat Zug stark gemacht. Doch mit der Einführung der OECD-Mindeststeuer steht es unter Druck. Wenn Unternehmen mit mehr als 750 Millionen Euro Umsatz künftig mit weniger als 15 Prozent besteuert werden – in Zug beträgt der Unternehmenssteuersatz 12 Prozent – kann ein anderes Land die Differenz einziehen. Darum wird für diese Firmen eine Zusatzsteuer von 3 Prozent erhoben.

Die OECD zielt also direkt auf die rund 400 grössten Unternehmen im Kanton. Subventionen hingegen gelten weiterhin als erlaubt. Damit wird ein internationaler Subventionswettbewerb eröffnet, in dem auch Zug bestehen muss. Die EU und andere Staaten investieren Milliarden, um Firmen anzulocken. Deutschland etwa bot Intel zehn Milliarden Euro für eine Fabrik in Magdeburg. Wir können und wollen diesen Weg nicht kopieren. Aber, um Abwanderungen zu verhindern, braucht Zug ein intelligentes Förderprogramm.

Die OECD-Mindeststeuer bringt dem Kanton, nach Finanzausgleich, rund 200 Millionen Franken. Diese Mittel sollen in die Standortentwicklung fliessen. Ein grosser Teil soll direkt der Wirtschaft zugutekommen, aber auch soziale und infrastrukturelle Massnahmen wie Kinderbetreuung, Wohnen, Bildung oder Forschung werden gefördert. So sichern wir Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven, ohne dass Politiker oder Verwaltung willkürlich Gelder verteilen. Gleichzeitig braucht es eine Entlastung für die Bevölkerung.

Das 9. Steuerrevisionspaket setzt genau hier an: Mit der auf 3 Jahre befristeten Senkung des Kantonssteuerfusses von 82 auf 78 Prozent ab 2026 stärkt es die Kaufkraft und schafft Freiraum für Familien, Arbeitnehmende sowie Rentnerinnen und Rentner. Höhere Abzüge bei Krankenkassen, Versicherungen und für Rentnerinnen und Rentner entlasten gezielt.

Mit diesen beiden Vorlagen sichern wir unseren Wohlstand für die nächste Generation, fördern Innovation und geben den Menschen mehr Freiheit. Darum sage ich klar Ja zum Gesetz über Standortentwicklung GSE und zum 9. Steuerrevisionspaket.

Flurin Grond, Kantonsrat FDP, Neuheim