Leserbrief vom 13.11.2025 – Michael Kunz-Schelling, Baar
13. November 2025
Replik zu den Zuger Ansicht von Mitte-Kantonsrat Patrick Iten zur neunten Revision des Steuergesetzes: Einst eine bürgerliche Partei, stellt sich die Mitte heute gegen die kantonale Steuersenkung sowie gegen höhere Abzüge für Versicherte und Rentner. Begründet wird dies mit dem angeblichen Ausverkauf des Kantons. Eine Argumentation der legislativen Amtsträger, welcher nicht zu folgen ist. Gleichzeitig setzen sich die Exekutivmitglieder der Mitte auf Gemeindeebene für Steuerfussreduktionen ein. So in Baar, Hünenberg, Stadt Zug, Risch (Rotkreuz), Unterägeri und Walchwil, wo in den Budgets 2026 jeweils Überschüsse erwartet werden.
Bemerkenswert: In all diesen Gemeinden hält die Mitte zwei Sitze im Gemeinderat, in Baar sogar drei. Einzige Ausnahme ist die Stadt Zug mit einem Sitz. Die Mitte findet, die Steuern sollten gleichzeitig höher und niedriger sein, je nachdem wer zuhört. Somit besteht sie den Konsistenztest nicht. Enttäuschend, wenn auch kaum überraschend, dass gerade ihre Kantonsräte diesen Kurs vertreten. Nicht zuletzt, weil diese sich höhere Löhne für ihre Ratsarbeit zahlen wollten (KR-Sitzung vom 5. Juni 2025). Offenbar hat man die eigenen bürgerlichen Werte vergessen. Deshalb, wem Bürgernähe und Realpolitik am Herzen liegen, stimmt am 30. November zweimal Ja zu den Steuervorlagen.
Michael Kunz-Schelling, Baar
